750 grammes
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Wir klären über die geschmacklich einzigartigen Weine aus aller Welt auf!

Bieretiketten - Ein Werbemittel im Wandel der Zeit

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war in einem Gasthof die Auswahl an Bieren überschaubar. Es wurden lediglich die Biere der lokalen Brauereien angeboten und deren Namen spielten keine größere Rolle. Erst mit der Entstehung von größeren Absatzgebieten und der damit verbundenen größeren Auswahl an Biermarken wurde es notwendig, die Herkunft eines Bieres zu verdeutlichen. Die Zeit der Bieretiketten war gekommen.

Der Weg zu den Bieretiketten

Bierfass
Bier - die alternative zum Wein.

Lange Zeit wurde das Bier in Fässern transportiert und am Zielort offen ausgeschenkt. Als erstmals Steingut zur Abfüllung kleinerer Mengen eingesetzt wurde, war dieses meistens mit Prägeaufschriften oder aufgestempelten Herkunftsbezeichnungen versehen. Auch bei den ersten Bierflaschen wurde zuerst noch die aufwendige Prägeschrift verwendet. In Deutschland tauchten um 1870 / 80 die ersten Etiketten speziell auf jenen Bierflaschen auf, die für den Export bestimmt waren. Seither sind die kunstvoll gestalteten Etiketten zur Bestimmung der jeweiligen Biermarke nicht mehr wegzudenken.

Etiketten erfüllen mehrere Aufgaben

Die verschiedenen Formen der Bieretiketten erfüllen dabei unterschiedliche Aufgabenstellungen. Die gut sichtbaren Bauch- und Brustetiketten auf den Vorderseiten der Flaschen dienen in erster Linie der Markenpräsentation. Das gesetzlich vorgeschriebene Kleingedruckte wird gerne auf dem im Supermarktregal nicht sofort sichtbaren Rückenetikett zusammengefasst. Das Siegeletikett bzw. das Biersiegel hingegen sind so über den Verschluss der Flasche angebracht, dass sie zwangsläufig beim Öffnen der Flasche zerstört werden. Auch damit wird eine gesetzliche Forderung erfüllt. Zusätzlich helfen sie aber auch mit, die Marke eines Bieres in der Draufsicht zu erkennen.

Technische Anforderungen an ein Bieretikett

Die Anforderungen an die technische Beschaffenheit eines Bieretiketts sind nicht trivial, da sich hier zwei zunächst widersprechende Wünsche treffen. Einerseits soll das Etikett auch bei großen Temperaturschwankungen sicher haften. Andererseits soll es im Falle von Mehrzweckflaschen für Reinigungszwecke leicht entfernbar sein. Zusätzlich soll das Schrift- und Markenbild auch nach Auftreten von Kondenswasser noch frisch und farbenfroh wirken. Diese Aufgabenstellungen werden in der Regel durch die Wahl des richtigen Leims und einer qualitätsvollen Drucktechnologie wie dem Offsetdruck entsprochen. Als Trägermateriel werden schon längst nicht nur Papier, sondern auch PVC, Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) verwendet. Die jüngste Entwicklung ist übrigens das vegane Bieretikett, welches vor allem durch den Wegfall von Kasein im Leim ermöglicht wurde.

Neue Anforderungen in der Zeit des Craft beers

Die Formenvielfalt der ersten Bieretiketten war überschaubar. Meist wurde das Logo der Brauerei verwendet, oft spielte der Name des Herkunftsortes eine Rolle. Als Symbole wurden gerne die typische Werkzeuge des Braumeisters oder die üblichen Zutaten eines Bieres dargestellt. Über die Eigentümerstruktur der Brauerei erzählten Abbildungen von Mönchen oder Kronen. Mit dem Aufkommen des Craft beers haben sich auch die Anforderungen an das Bieretikett verändert. Eine Vielzahl von neuen Geschmacksnoten führen zu neuen Bildmotiven wie zum Beispiel Früchten. Kreative Hintergrundgeschichten verlangen nach entsprechender Umsetzung in den Abbildungen. Spezielle Effekte im Druckbild wie zum Beispiel partieller Lack helfen mit, das besonders originelle Bier unter einer Vielzahl von anderen Bieren im Supermarktregal erkennen zu können. Als Folge der vergrößerten Formenvielfalt haben sich auch neue Bestellwege zur Gestaltung eines originellen Bieretiketts etabliert. Viele Druckereien bieten bereits im Internet die Bestellung eines individuell entworfenen Etiketts an und ermöglichen dadurch die Gestaltung eines ganz besonderen Bieres nur fürs Klassentreffen oder für den Geburtstag von Opa. Zum Wohle!

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